Die Gemeinde Poing macht vor, wie innovative Gestaltung des öffentlichen Raums auf Augenhöhe aussehen kann! Die Gemeinde sucht proaktiv den Kontakt und Dialog mit ihren Jugendlichen, um Poing liebenswerter und attraktiver zu machen. Bereits zum zweiten Mal beschreitet die Gemeinde diesen Weg.

Bürgermeister, Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen des Gemeinderates, aus der Bauabteilung, der Jugendarbeit und der Realschule zogen für dieses außergewöhnliche Projekt an einem Strang. Initiiert und begleitet von der Volkshochschule Poing-Vaterstetten, konzipiert und umgesetzt durch das Büro intrestik.

Schritt um Schritt erarbeiteten sich 24 Jugendlichen aus der 10. Jahrgangsstufe der Dominik-Brunner-Realschule Poing, spielerisch das Know-how für die Neugestaltung und Aufwertung von öffentlichen Plätzen. Am ersten Vormittag diskutierten sie Kriterienlisten, markierten liebenswerte Orte auf der Open Source Plattform UMaps und erkundeten diese Plätze in Kleingruppen. Die in der Exkursion gesammelten Eindrücke führten die Schülerinnen und Schüler am zweiten Tag zusammen. So äußerten alle Beteiligten individuell „Lob und Kritik“ zu den einzelnen Orten. Nach der Anfertigung von Modellen im Maßstab 1:100 aus Pappe, Draht und Knete wurden die Gestaltung der Orte exemplarisch verbessert. Dabei berücksichtigten die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre eigenen Interessen, sondern übernahmen mithilfe von Personas - eine Methodik aus dem Design Thinking - die Perspektiven anderer Gruppen von Nutzerinnen und Nutzern. Schließlich stellten die Jugendlichen ihre Modellentwürfe den Gemeinderäten und dem Bürgermeister vor. Trotz kritischer Nachfragen hielten die Vorschläge stand und wurden im anschließenden Gespräch als mündlicher Antrag übergeben und im Gemeinderat als Ergebnisse präsentiert.